2. Lebenstag

A-Wurf

Alles ist wunderbar eingespielt. Wir haben offensichtlich kleine Listons in der Wurfkiste, denn die Speckmaden bestehen wie ihr Papa auf ihre Mahlzeiten und die eine oder andere Dame nutzt auch gerne mal ihre kräftigen Stimmbändchen, um gesanglich darauf hinzuweisen, dass die Milchbar bitte zu öffnen sei. Frau Orange hat gelegentlich ein eigenes Timing, was ihren Fressen-Schlafen-Wechsel angeht, sodass ich ihr Bescheid gebe, damit sie die Mahlzeiten nicht verpasst und mich später nicht anmeckert. Grundsätzlich greife ich in dieser sehr frühen Phase aber nicht großartig ein. Die Welpen sollen durch pendelnde Kopf- und wärmeorientierte Suchbewegungen selbstständig den Weg zur Milchquelle finden, das lehrt sie aktiv werden zu müssen, um die eigenen Bedürfnisse zu stillen. Die Konfrontation mit mildem Stress, kurzen Momenten der Frustration, Anstrengung und der abschließend erarbeiteten Belohnung legt den Grundstein für ausgeglichene und lernfähige Welpen.Nachdem Herr Blau gestern den Anfang machte, ist auch bei allen anderen heute der Nabelstummel abgefallen.Alva wuppt alles absolut routiniert und mit voller Hingabe und Mamaherz. Sie erspart mir so unglaublich viel Arbeit. Alle hungrigen Mäulchen müssen gestopft, die Bäuchleine massiert, die Wurfkiste gereinigt und die kleinen Felle gepflegt werden. Dafür kann ich gar nicht dankbar genug sein. Ich muss einzig darauf achten, dass sie selbst nicht zu kurz kommt. Im Gegensatz zu den Welpen lässt sie sich nämlich ausschließlich bedienen und Wasser sowie Futter in die Wurfbox reichen. Sie ist einfach nur schwer von ihren Welpen wegzubekommen. Wir können das nachvollziehen. Sind wir doch selbst ganz verliebt, gefesselt vom Welpenkino und jetzt schon so stolz auf alle. Auch die frisch gebackenen großen Schwestern Dixi und Else durften die ersten Blicke riskieren. Alva lässt sich das Zepter aber nicht aus der Hand nehmen und besteht auf: Nur gucken, nicht anfassen, alles meins!