55. Lebenstag

Nun können wir die Bombe endlich platzen lassen! Wobei es wieder keine wirkliche Überraschung ist, jedenfalls nicht mehr, vor ein paar Wochen dafür eine riesige. Ich ahnte es schon, seit die Burschen die Glubscher geöffnet haben, denn damit geht zeitlich auch die beginnende Tüpfelung einher und brachte Farbe ins Fell und etwas Licht in die genetische Dunkelheit. Denn fast genauso spannend wie das Öffnen von Augen und Ohren ist für mich die Verteilung des wertvollen LUA-Gens, besonders da die B-chen alle Jungs sind. Rüden tragen aufgrund des anatomisch längeren und engeren Harntrakts ein höheres Risiko als Hündinnen für die beim Dalmatiner veranlagte, genetisch bedingte Harngrieß-Problematik.

Offiziell getestet wird nach dem Chippen, wenn der Hund eindeutig zugeordnet werden kann. Entsprechend gab’s für jeden Buben zwei Stäbchen in die Backentasche und ab damit nach Regensburg zum Herrchen vom Opa Justl unserer B-chen. Auch wenn mir die Pigmententwicklung eine ganz klare Tendenz orakelte, so eindeutig, dass ich Neugierige sogar auf einen Heim-Urintest verzichtet habe, so ist der Gentest schlicht das entscheidende Dokument.
Ein riesiges Dankeschön erneut an Frank Pfannenschmid und sein Team von Delphi Test für die gewohnt professionelle, überaus fixe Bearbeitung und unkomplizierte Übermittlung der Ergebnisse!

Natürlich wünscht man sich als Züchter für all seine Schützlinge den bestmöglichen Start in ein langes, gesundes Hundeleben. Sind LUA-Genträgern involviert, ist dies dementsprechend auch immer mit eine Komponente. Da Papa Monti kein Träger und Dixi mischerbig ist, lag die Wahrscheinlichkeit für die Speckies statistisch bei fünfzig Prozent.
Wie erwartet hat es für Herrn Orange leider nicht geklappt. Seine Tüpfelung war auch einfach zu schnell zu verräterisch, alles andere hätte mich wirklich sehr überrascht und drei Mal nachtesten lassen. Ich bin aber überzeugt, dass er mit der auf den Dalmatiner angepassten Ernährung ebenso gesund leben wird und freue mich riesig, dass seine zukünftigen Napfbefüller sich klar für seine Gesundheit ausgesprochen haben.
Alle anderen haben in der Tat das große Los gezogen und von Mama Dixi das LUA-Gen geerbt. Sie verfügen damit über den normalen Harnstoffwechsel anderer Hunderassen und sind in dieser Hinsicht nicht vorbelastet. Wir freuen uns riesig und können das Glück der Jungs kaum fassen. Danke, Dixi!

Hier das offizielle Ergebnis:

Herr BlauLUA N/hu
Herr GrünLUA N/hu
Herr BraunLUA N/hu
Herr OrangeHUA hu/hu
Herr GelbLUA N/hu
Herr RotLUA N/hu
Schlag auf Schlag folgen nun die Kontrollen. Der wichtige finale Schritt, bevor irgendein Welpe in seine neue Familie ziehen darf, ist die Wurfabnahme durch einen Zuchtwart der DZGD. Hierzu kamen heute meine Regionalleiterin samt ihrem Mann als Schreiberling.
Jeder Welpe wurde auf viele relevante optische und anatomische Punkte hin begutachtet und vermerkt, sodass nun auch die Ahnentafeln in Auftrag gegeben werden können. Bis auf die einseitige Hörfähigkeit von Herrn Rot wurden keine zuchtausschließenden Fehler gefunden. Meine Zuchtstätte sowie Mama Dixi und das gesamtes Rudel erhielten ebenfalls vorzügliche Bewertungen und ganz viel Lob. Das hört man doch immer gerne!
Danke Änne, danke Uwe, dass ihr hier wart, für die geduldige und erfahrene Kontrolle der aufgeweckten Speckmaden, die mal so richtig zeigen wollten, dass sie nicht nur langweilig entspannt, sondern auch gewünscht lebhaft sein können. Danke die schönen Gespräche, Hinweise und Plauderei über das Protokoll hinaus.

Anders als bei diesen eindeutigen Untersuchungen wird es bei dem abtauenden Schnee und einsetzenden Nebel nicht mehr ganz so eindeutig, Welpe von Umwelt zu unterscheiden. Nicht nur die Kamera tut sich bei dieser Witterung schwer, auch jeden quirligen Wildfang auf dem Radar zu behalten, ist gar nicht so einfach. Einziger Anhaltspunkt: wo hüpft etwas?