Kennt ihr diese Szene im Film 101 Dalmatiner, wo jeder Welpe mit Namen einzeln aufgerufen wird, um sein Halsband zu bekommen? Ganz so perfekt wie in der Vorlage klappt das bei uns bei Weitem nicht, aber zumindest ist der Speckie, den ich abgerufen habe, immer irgendwie mit dabei bei den Dreien, die dann auf mich zugelaufen kommen.
Dafür klappt es mit der Impulskontrolle, wenn ich die Näpfe bringe, immer besser. Fast alle kriegen ihr Hinterteil lange genug auf den Boden, sodass ich zufrieden bin (aber wehe mir, ich öffne die Tür lediglich mit Wischeimer in der Hand, da darf ich mir von Herrn Gelb nach wie vor so einiges anhören, auch Herr Blau stimmt nun kräftig mit ein und wehe, Herr Grün wird erst als Letzter zum Einzeltraining bestellt, da ist der Protest auch nicht zu überhören).
Langsam wird es Zeit, ein Resümee zu ziehen. Was klappt super, was ist noch ausbaufähig, worauf weise ich die zukünftigen Welpeneltern individuell hin? Jeder Hund hat seine Macken, Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen. Entsprechend ist es gut zu wissen, worauf man achten und wo man ansetzen sollte.
Insgesamt machen die Jungs schon vieles richtig. Ich bin unendlich stolz auf jeden einzelnen! Die nervige Phase ist überstanden, alles ist eingespielt, jeder weiß, wie es laufen soll und ich bin definitiv im fröhlichen Schwänzchengewedel-Genießermodus.
Ruhig sitzen bleiben beim allabendlich Wiegen auf der wackeligen Waage? Pillepalle nach fast sechzigmaliger Übung. Popo auf den Boden, damit der Napf schneller vor einem landet? Kein Ding (zumindest bemühen sich alle und das erkenne ich durchaus an, Impulskontrolle will gelernt sein und die Herren Blau und Gelb arbeiten daran, ihren akustisch Protest auch noch runterzuschlucken). Alles auffuttern und abwaschen? Welch eine Frage (wobei besonders Herrn Orange das Trockenfutter nicht mundet, zum Glück gehört er eh zu den Gebarften und alles Frische wird sowieso inhaliert, von Herrn Grün die Hähnchenhälse vielleicht sogar etwas zu schnell). Nur das fressen, was ich serviere? Mit Leichtigkeit, mittlerweile weiß doch jeder, dass Steinchen nicht schmecken. Ruhig bleiben beim Autofahren? Zumindest auf der Rücktour ein Klacks. Mutig jede Hürde nehmen und tapfer ins Abenteuer springen? Welch eine Frage. Bei individuellen Trainingseinheiten das hübsche Köpfchen rattern lassen? Mit Leichtigkeit (besonders Sitz funktioniert schon ziemlich gut). Beißhemmung? Mir gegenüber hervorragend, bei Besuchern noch etwas ausbaufähig, Nase, Ohrläppchen und Zehen sind gelegentlich noch zu interessant, aber es wird. Nur das zerstören, was erlaubt ist, und den Rest ganz lassen? Yep, nur Herr Braun kämpft noch mit meiner Hose. Akzeptieren, dass der Wischmopp mir gehört? Aye, Herr Rot versucht ihn gelegentlich noch zu jagen, alle anderen haben längst das Interesse verloren. Selbstständig zur Ruhe kommen? Null problemo. Nachts durchschlafen? Gähn. Draußen pullern? Zu achtzig Prozent, hier und da landet nachts noch ein Pfützchen drinnen, aber alles im hinteren Drittel der Villa Welpe mit klarem Drang zur Tür. Feste, gut geformte, leicht aufsammelbare Würstchen? Perfekter Output. Draußen kackern? Aber hallo. Als Züchter nachts dran denken, die Fleckenteufel vor der Nacht nochmal kurz rauszulassen? Öhm… Aber! Die Jungs sind so Klasse und nutzen in solch einem Fall, wenn ich geschludert habe, stattdessen den Durchgangsbereich nach draußen, sodass kein Häufchen in der Villa Welpe landet. Top! Stark, Jungs!! Ich bin wirklich unendlich stolz auf die Speckies. Ich hatte durchaus meine Sorge bezüglich der Stubenreinheit in einem Herbst/Winter-Wurf, aber was soll ich sagen? Sie sind reinlicher als mein A-Wurf, der im Sommer gelandet war. Meine wundervollen, artigen, gelehrigen B-Buben, ihr habt mir überdeutlich diese vorab große Sorge genommen! Dass mir ja kein zukünftiger Häufchenaufsammler klagt. Die wissen, ganz genau, wie es funktioniert. Nur dran denken muss Herrchen/Frauchen auch.